Gratis Autoverwertung Schweiz


Autohandel

Das Schweizer Autogewerbe umfasst 5'200 Garagenbetriebe. Davon sind 4'000 im Autogewerbeverband der Schweiz AGVS mit rund 37‘500 Mitarbeitenden organisiert. Der Autohandel weist über 800‘000 Handänderungen, also Besitzerwechsel von Occasionsfahrzeugen aus. Die gesamte schweizerische Automobilbranche setzte im Jahre 2014 rund 90 Milliarden Franken um.

Besitzer

Vielfach stellt der Autokauf nach dem Wohnen den zweithöchsten Ausgabenposten eines Haushaltes dar. Für viele sind der Kauf und der Besitz eines eigenen Fahrzeugs mit Emotionen verbunden. Der Wagen wird gepflegt und gewartet. Der Unterhalt und die Wartung verursachen Abfälle, die heute zum grössten Teil verwertet werden. Von der ganzen Energie, die für die Materialbereitstellung, die Produktion, den Betrieb und die Entsorgung aufgewendet wird, entfällt bis zu 80 Prozent auf die Betriebsphase (Treibstoff, Wartung, Ersatzteile).

Verwerter

Nachdem das Auto im Durchschnitt über 16 Jahre intensiv genutzt wurde und nun wirtschaftlich nicht mehr rentabel ist, wird es von spezialisierten Autoverwertern aufbereitet, dies bedeutet trocken gelegt und von noch brauchbaren Teilen befreit. Reifen, Batterien, Öle und Flüssigkeiten werden verwertet. Brauchbare Teile, die auch in Zukunft noch genutzt werden können, werden geprüft und kommen als Ersatzteile in den Verkauf. Interessenten können diese direkt beim Verwerter erwerben. Die meisten Autoverwerter bewirtschaften grosse Lager und verkaufen Teile auch via Internet.

In der Schweiz gibt es rund 70 Autoverwerter. Ausgediente Fahrzeuge werden zuerst trockengelegt. Öle, Betriebsflüssigkeiten und Treibstoffe sowie Batterien, Reifen, Katalysatoren werden entnommen und verwertet. Diese Stoffe gehören nicht zum Auto-RESH und machen 5 bis 10% des Fahrzeuggewichts aus. Vor allem bei Unfallfahrzeugen werden brauchbare Teile ausgebaut und zum Verkauf angeboten.

Trockenlegung und Verkauf von Ersatzteilen:
21 von rund 70 Autoverwerter sind in der VASSO (Verband der offiziellen Autosammelstellen-Halter der Schweiz und des Fürstentum Liechtensteins) zusammen geschlossen. Die Autoverwerter führen die Trockenlegung durch: Motoren- und Getriebeöle, weitere Betriebsflüssigkeiten sowie Reifen, Batterien und Katalysatoren werden entfernt und der Verwertung zugeführt. Pyrotechnische Geräte (Airbag, Gurtstraffer) müssen gezündet oder ausgebaut werden. Je nach Zustand, Fahrzeugmodell und Lagerbestand respektive Nachfrage werden Ersatzteile ausgebaut, geprüft und zum Verkauf angeboten.

Autorecycling Die Autoverwertung hat sich in der Schweiz seit Jahren bestens bewährt. Spezialisierte Autoverwerter führen bei den Altfahrzeugen die Trockenlegung und Ersatzteilentnahme durch, bevor anschliessend die Shredderwerke wertvolle Sekundärrohstoffe zurückgewinnen können. Die im Fahrzeug enthaltenen Metalle werden auf diese Weise wieder dem Stoffkreislauf zugeführt. Weitere Abfälle wie Altöl und Reifen werden vorwiegend thermisch in Zementwerken genutzt und ersetzen dort Schweröl und Kohle. Gefragte Occasionsersatzteile erhalten ein zweites Leben und tragen ebenfalls zur Ressourcenschonung bei. Alle Abfälle aus dem Autorecycling werden somit entweder stofflich oder thermisch verwertet

In der Schweiz werden jährlich rund 100‘000 Altfahrzeuge und Unfallwagen verwertet. Die Vorbehandlung ist für die anschliessende Behandlung im Shredderwerk notwendig. Für einen effizienteren Transport werden die ausgeschlachteten Karossen flach gepresst. Die von früher bekannten Schrottpakete gibt es nicht mehr.

Neue Personenwagen sind aus über 10‘000 Teilen zusammengebaut. Dabei kommen sehr unterschiedliche Materialien in vielfältiger Zusammensetzung zur Anwendung. Die Materialwahl hängt von verschiedenen Kriterien wie der Erfüllung von technischen, physikalischen und chemischen Eigenschaften, dem Gewicht, den Kosten und dem Design ab.

Shredder

Grosse Hammermühlen (Shredder) mit bis zu 2 Metern Durchmesser sowie Antriebsleistungen von 800 bis 3'000 PS zerhacken eine Fahrzeugkarosse in wenigen Sekunden in faustgrosse Stücke. Der Anteil Altfahrzeuge am Gesamtinput beträgt nur 20 bis 30 Prozent. Die Shredderwerke verarbeiten bei Weitem nicht nur Fahrzeuge, sondern auch andere, metallhaltige Abfälle. Dazu gehören die Altmetallsammlungen, die sogenannte weisse Ware (Waschmaschinen, Kochherde), Produktionsabfälle und andere Altmetalle, die vor dem Einschmelzen zerkleinert werden müssen.

Das Shredderwerk gewinnt Eisen und Stahl, sogenannter Shredderschrott, sowie Nichteisenmetalle wie Aluminium und Kupfer zurück und verkauft diese wertvollen Sekundärrohstoffe an Stahlwerke und Giessereien.

Als Abfall bleiben die nichtmetallischen Rückstände übrig: Shredderschwerfraktion (Gummi, Kunststoffe) und Shredderleichtfraktion (auch RESH genannt). RESH ist laut der Verordnung über den Verkehr mit Abfällen ein Sonderabfall mit dem Code 19 10 03. Von rund 80'000 bis 100'000 Tonnen Autoschrott bleiben in den schweizerischen Shredderwerken jährlich etwa 20'000 Tonnen Auto-RESH zurück. Das sind rund 20 Prozent des Fahrzeuggewichts. Die jährliche RESH-Menge beträgt 50'000 bis 60'000 Tonnen. RESH besteht hauptsächlich aus Kunststoffen (60%), Glas/Sand (15%), Textilien/Leder/Holz (10%) sowie Lackstaub/Rost (10%) und Metallen (5%).

Stahlwerk

Die Metallschrotte sind wertvolle Sekundärrohstoffe, aus denen die Stahlwerke und Schmelzwerke wieder die Ausgangsmaterialien für neue Produkte liefern. In der Schweiz produzieren die beiden Stahlwerke Stahl Gerlafingen und Swiss Steel zusammen rund 1,2 Millionen Tonnen Stahl hauptsächlich aus Eisenschrott. 

Fahrzeuge haben seit Jahrzehnten einen Metallanteil von 75 Prozent. Nur hat Stahl prozentual gegenüber Leichtmetallen abgenommen. Aluminium hat heute einen Anteil von 5 bis 10 Prozent.

Eisenschrott und Aluminium können zu fast hundert Prozent wieder in den Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Die jährliche Verschrottung von 100'000 Fahrzeugen führen gegenüber der Primärproduktion zu folgenden Einsparungen:
-
100'000 Tonnen Eisenerz
- 30'000 Tonnen Bauxit
- 300'000 MWh Strom
- 65'000 Tonnen CO2
 

Produktion

Neufahrzeuge müssen heute in Europa und der Schweiz zu 95 Prozent verwertbar sein. Die Konstruktion und Produktion eines derart komplexen Konsumgutes ist eine grosse Herausforderung. – ebenso dessen Recycling. Heute werden Fahrzeuge als rollende Rohstofflager betrachtet.

Importeur

In der Schweiz werden seit Jahren keine neuen Fahrzeuge mehr produziert. Die Neuwagen gelangen über die offiziellen Importeure oder via Direktimport in die Schweiz. Jährlich werden rund 300‘000 Personenwagen, 25‘000 leichte und 4'000 schwere Nutzfahrzeuge neu verkauft. Die offiziellen Importeure sind im Verband auto-schweiz zusammengeschlossen.

(Quelle www.stiftung-autorecycling.ch)

Shredder oder Export

Die letzte Reise unserer alten Autos

Die Schweizer Shredderwerke konnten im letzten Jahr rund 107'000 Altfahrzeuge (+7,9 Prozent gegenüber 2012) verwerten und daraus über 75'000 Tonnen Metalle zurückgewinnen. Doch die Verwertung wird immer komplexer. Grund dafür sind die neuen Leichtbauverfahren. Erste Fahrzeuge mit Karbon-Karosserien sind bereits auf dem Markt – kommen allerdings erst in einigen Jahren zur Verwertung. Die Hersteller müssen jedoch bereits heute nachweisen, dass ihre Fahrzeuge zu 95 Prozent verwertbar sind.

Die zunehmende Elektrifizierung, seien es reine Elektro- oder Hybridfahrzeuge, bedeutet für den Autoverwerter eine neue Herausforderung. Erstens handelt es sich um Hochspannungsanlagen, an denen nur Fachleute mit entsprechender Ausbildung arbeiten dürfen, und zweitens ist es lukrativ, elektrische und elektronische Bestandteile vor dem Shreddern auszubauen.

In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage nach der Entwicklung des Exports. Es ist durchaus möglich, dass die steigende Komplexität von Leichtbaufahrzeugen zu einer automatischen Exportbremse wird. Heute verlassen über die Hälfte der alten Fahrzeuge die Schweiz. Die meisten werden in Schwellen-und Drittweltländer verkauft. Sie sind ein gefragtes Produkt, da die meisten in einem verhältnismässig guten technischen Zustand sind. Sie tragen dort zu einer steigenden Mobilität bei, ohne die ein Wirtschaftswachstum unmöglich ist. Die negative Seite ist der Abfluss von Sekundärrohstoffen und schliesslich eine weniger umweltgerechte Entsorgung. (Quelle www.stiftung-autorecycling.ch)

VW-Konzernmarken mit Schweizer Umweltprämien

VW, Audi, Seat und Skoda lancieren in der Schweiz Umweltprämien beim Kauf von Euro-6-Autos und gleichzeitigem Verschrotten älterer Autos.

Wer seinen alten Wagen verschrottet, kriegt einen VW Golf GTE mit Plug-in-Hybridantrieb derzeit dank Eintauschprämien in der Schweiz besonders günstig.


Die Marken des Volkswagen Konzerns bieten in der Schweiz und dem Fürstentum Liechtenstein ab sofort Umweltprämien von bis zu 10 450 Franken bei VW, 12 100 Franken bei Audi sowie 6500 Franken bei Skoda und Seat beim Erwerb eines umweltfreundlichen neuen Autos und Verschrottung eines mindestens sieben Jahre alten Dieselfahrzeugs. Der Schweizer Importeur Amag will so den Umstieg auf modernste Euro-6-Technologie und neue Antriebe (Elektro-, Plug-in-Hybrid und Gasantriebe) fördern.

Wohin mit den alten Akkus der E-Autos?
In den Akkus von Elektroautos stecken wertvolle Materialien wie Kobalt. Wenn sich Elektroantriebe durchsetzen am Anfang seines Lebens steckt er voller Energie. Doch mit den Jahren schwinden die Kräfte. Wer sich regelmäßig bewegt, ohne sich völlig zu verausgaben, hält sich zwar länger fit. Doch irgendwann kommt der Zeitpunkt, an dem es gilt, mit der Hetze des Berufslebens aufzuhören. Für den Lithium-Ionen-Akku, den auf absehbare Zeit einzig tauglichen Energiespeicher für die Elektromobilität, bedeutet das: Fortan ein Dasein als stationärer Energiespeicher zu führen, zusammengepfercht auf dem Altenteil in Form einer Lagerhalle.

Etablierte Autohersteller und Newcomer arbeiten schon an Vermarktungskonzepten für das zweite Leben der Batterie. Und auch Recycling-Verfahren sind schon in der Erprobung. Obwohl derzeit noch wenige Elektroautos auf den Straßen fahren, ist es klug, darüber nachzudenken, was eines Tages mit den Batterien der Fahrzeuge passieren soll. Denn in Akkus stecken wertvolle Materialien wie Kobalt, das auf der Kathodenseite für hohe Speicherfähigkeit sorgt.

Ein Auto emittiert zehn Tonnen Kohlendioxid

Das Schwermetall ist ein Nebenprodukt aus der Nickel- und der Kupferproduktion – und der Verbrauch könnte einer kürzlich veröffentlichten MIT-Studie zufolge bei steigender Nachfrage zu ernsthaften Materialengpässen führen.

Hinzu kommt: Die Batterie bestimmt wesentlich über die Klimabilanz des Elektroautos. Georg Bäuml, Spezialist für Lebenszyklusanalysen bei Volkswagen, rechnete auf einer Fachtagung Anfang Dezember vor: Selbst wenn ein elektrischer Golf ausschließlich mit Strom aus regenerativen Quellen versorgt wird, emittiert er im Lauf eines 200 000 Kilometer dauernden Autolebens etwa 10 Tonnen Kohlendioxid (umgerechnet also 50 Gramm CO2 je Kilometer).sollen, muss die richtige Entsorgung von Anfang an mitgedacht werden.

Grund dafür ist die „graue Energie“, die für die aufwendige Herstellung des Autos benötigt wird. Rund die Hälfte dieser Energie entfällt auf die Gewinnung der Akku-Materialien und die Herstellung der Batteriezellen. Je größer die elektrische Reichweite des Fahrzeugs und damit die Batterie ausfällt, desto ausgeprägter ist dieser Effekt.

Recyclingprozess

Stilllegung und Verwertung

Verunfallte oder defekte Fahrzeuge, deren Reparatur nicht mehr wirtschaftlich ist, und Fahrzeuge, die nicht mehr verkehrssicher sind, werden in der Regel von einem lokalen Autoverwertungsbetrieb angenommen oder angekauft und schließlich verschrottet. Die Altfahrzeugverordnung verpflichtet inzwischen die Autohersteller zur Rücknahme der Fahrzeuge.


Gepresste Fahrzeugwracks bereit zum Schreddern


Die Schredderanlage ermöglicht die sortenreine Fraktionierung der Rohstoffe

Autokran beim Verladen eines Altfahrzeuges

Dazu werden die angenommenen Fahrzeuge begutachtet und der entsprechende Entsorgungsnachweis ausgestellt.

Entsprechend der Altfahrzeugverordnung sind die Betreiber von Demontagebetrieben verpflichtet nach der Anlieferung bei jedem Altfahrzeug unverzüglich die Batterien zu entnehmen, den Flüssiggastank nach Vorgaben des Herstellers sachgerecht zu behandeln und die pyrotechnischen Bauteile durch geschultes Fachpersonal nach Vorgabe der Hersteller entweder zu demontieren und in zugelassenen Anlagen entsorgen zu lassen oder durch Auslösung im eingebauten Zustand unschädlich zu machen.

Betreiber von Demontagebetrieben müssen vor der weiteren Behandlung folgende Betriebsflüssigkeiten und Betriebsmittel entfernen und getrennt sammeln: Kraftstoff (dazu zählt auch Flüssiggas für den Fahrzeugantrieb), Kühlerflüssigkeit, Bremsflüssigkeit, Scheibenwaschflüssigkeit, Kältemittel aus Klimaanlagen (FCKW u. a.) sowie Ölfilter. Dies gilt auch für Motorenöl, Getriebeöl, Differenzialöl, Hydrauliköl und Stoßdämpferöl, sofern keine Demontage der Stoßdämpfer erfolgt; diese Öle können miteinander vermischt werden, sofern sie nach den Bestimmungen der Altölverordnung der Sammelkategorie 1 zuzuordnen sind.

Nächster Schritt ist dann der Ausbau und Lagerung verkaufsfähige Gebrauchtteile, z. B. gängig gehandelter Aggregate, wie MotorGetriebeLichtmaschine, Achsteile, zwecks Instandsetzung anderer Fahrzeuge gleichen Typs. Auch die Innenausstattung wie Sitze, Ablagen, Türverkleidungen, und Karosserieteile, wie Hauben und Türen oder die Elektroausstattung (ScheinwerferRückleuchtenSchalter) werden ausgebaut und zum Verkauf eingelagert. Oftmals werden vom Verwertungsbetrieb jedoch nur die großen Aggregate ausgebaut; weitere Ausbauten überlässt er den Kunden die Teile kaufen wollen. Fertig ausgebaute Teile (teils funktionsgeprüft) sind auch höher im Beschaffungspreis, demgegenüber spart ein Selbstausbau Kosten.

Das "Ausschlachten" der Fahrzeuge wird in Deutschland zunehmend unattraktiver. Grund hierfür ist der schnelle Modell- und Produktwechsel in der Automobilbranche, die ständig weiterentwickelte Elektronik und die geringere Haltbarkeit der Ersatzteile. Ein weiterer Grund dürfte der erhebliche Export von Gebrauchtfahrzeugen ins europäische und nichteuropäische Ausland sein, wodurch die inländische Nachfrage nach Ersatzteilen aus Altfahrzeugen reduziert wird. Das bei der Fahrzeugverwertung gewonnene Altmetall wird aber ökologisch und ökonomisch sinnvoll wieder dem Rohstoffkreislauf zugeführt (siehe Altfahrzeug-Verwertungsquoten).

Kompaktierung

Hat dann das Fahrzeug einen gewissen Grad der Demontage erlangt so wird es endverwertet: Die in Deutschland übliche Form der Autoverschrottung besteht darin, das von verwertbaren Ersatzteilen befreite Automobil mit Hilfe einer Presse zu verdichten und es mit Hilfe eines Schredders zu zerkleinern. Somit wird die weitere Beförderung der Fahrzeugwracks zu stahl-erzeugenden Betrieben oder Schredderanlagen kostengünstiger.

Fraktionierung

In Deutschland gibt es rund 65 Schredderbetriebe, die die Fahrzeuge in Schredderanlagen fraktionieren. Dabei wird Stahlschrott über Magnete abgeschieden, NE-Metalle und Kunststoffe werden über Schwimm-Sink-Anlagen bzw. Windsichtung nach Rohstoffen getrennt. Das komplette Automobil wird dabei in eine Schredderanlage (Hammermühle) gegeben und in etwa faustgroße Stücke gerissen. In verschiedenen nachgeschalteten Trennstufen werden die Materialien in die Fraktionen (magnetische) Metalle, Leichtmetalle und Kunststoff- bzw. Schredderleichtfraktion getrennt. Die Reststoffe aus der Verwertung, RESH genannt, werden entweder in eine Müllverbrennungsanlage gebracht oder auf einer Deponie abgelagert.

Der Schredderschrott wird Stahlwerken zur Herstellungen von neuem Stahl wieder zugeführt, dabei dient der sortenreine Stahl als Kühlschrott bei der Stahlerzeugung. Aufgrund europäischer Gesetzgebung ist inzwischen vor dem Schreddern eines Fahrzeuges eine umfangreiche Vorbehandlung notwendig. Unreiner Mischschrott kann die Qualität von neuem Stahl erheblich beeinflussen. Preise für Schrott und dessen wiederverwertbare Rohstoffe variieren stark. So sind auch die Rohstoffe in Autos ein Ziel für Händler und Verwerter. Das Schrottaufkommen von Eisen und Stahl übertrifft bei sämtlichen Fahrzeugverwertungen das Aufkommen anderer Metalle um ein Vielfaches. So wird Eisen- und Stahlschrott aus dem Fahrzeugrecycling als Sekundärrohstoff der Stahlindustrie zugeführt, deren Rohstoffbedarf mittlerweile zu über 50 % aus Schrottabfällen gedeckt wird.

Autoverschrottung in Deutschland[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Deutschland fallen laut der veröffentlichten Statistik von Eurostat [1] jährlich rund eine halbe Million Pkw (M1) und leichte Nutzfahrzeuge (N1) als Altfahrzeuge an. In 2009 – dem Jahr der Abwrackprämie – gab es einmalig 1,78 Millionen Altfahrzeuge.

Gesamtzahl und Gewicht der verschrotteten Fahrzeuge in Deutschland 


2006

499.756

449.280

2007

456.436

420.424

2008

417.534

387.693

2009

1.778.593

1.596.831

2010

500.193

516.128

2011

466.160

468.459

2012

476.601

475.719

2013

500.322

490.771

2014

512.163

502.656

Insgesamt geht das Bundesministerium für Umwelt und das Umweltbundesamt in seinem Bericht für das Jahr 2014 von 2.86 Millionen endgültigen Stilllegungen aus. Davon werden lediglich die in der vorgenannten Tabelle genannten 512.163 als Altfahrzeuge in Deutschland behandelt. Für weitere 1.49 Millionen kann von einem statistisch belegten Export ausgegangen werden der entweder über die Außenhandelsstatistik oder die Meldung über Wiederanmeldungen im Ausland belegt ist. Zusätzlich erfolgt eine "Zuschätzung" über statistisch nicht erfasste Exporte. Der Verbleib von 540.000 dieser endgültigen Stilllegungen ist allerdings nicht geklärt.

Werkstoffe, die bei der Beseitigung von Schadstoffen aus Altfahrzeugen und der Demontage von Altfahrzeugen in Deutschland 2014 angefallen sind und in Deutschland behandelt wurden (in Tonnen pro Jahr) 


Batterien und Akkumulatoren

92

10 402

0

81

Flüssigkeiten (ausgenommen Kraftstoff)

56

2 874

529

761

Ölfilter

2

61

41

6

andere bei der Schadstoffbeseitigung anfallende Werkstoffe

(ausgenommen Kraftstoffe)

1

35

46

22

Katalysatoren

35

1 929

0

13

Metallbauteile

14 981

36 170

0

110

Reifen

845

6 677

5 246

92

grosse Kunststoffteile

108

1 274

0

28

Glas

174

1 011

0

6

andere bei der Demontage anfallende Wertstoffe

3 917

83

1 039

4

Demontage und Schadstoffbeseitigung, insgesamt

20 211

60 517

6 900

1 122

Werkstoffe, die beim Schreddern von Altfahrzeugen in Deutschland 2014 angefallen sind und in Deutschland behandelt wurden (in Tonnen pro Jahr) 


Eisenhaltiger Schrott (Stahl)

243 466

0

0

Nichteisenhaltige Werkstoffe (Aluminium, Kupfer, Zink, Blei usw.)

38 030

0

0

Schredderleichtfraktion (SLF)

57 648

50878

6 216

Andere

0

0

0

Insgesamt

339 144

50878

6 216

Recyclingquoten

Die Altfahrzeugverordnung fordert eine Verwertungsquote (Wiederverwendung + Recycling + Energierückgewinnung) für Altfahrzeuge vom mindestens 85 Gewichtsprozent (seit 1. Januar 2006) bzw. 95 Gewichtsprozent ab 1. Januar 2015 sowie eine Recyclingquote (Wiederverwendung + Recycling) von mindestens 80 Gewichtsprozent (seit 1. Januar 2006) bzw. 85 Gewichtsprozent ab 1. Januar 2015. Die von der EU vorgegebene Berechnungsmethode führt allerdings zu Problemen wenn die Altfahrzeuge nicht im gleichen Jahr verwertet werden wie sie angenommen wurden (und der Verwertungsnachweis ausgestellt wurde) Im Resultat führt das dazu, dass die der EU gemeldeten Verwertungsquoten seit 2010 mehr als 100 % betragen [3]. Das Bundesministerium für Umwelt und das Umweltbundesamt haben daher in ihrem Bericht für das Jahr 2014 eine alternative Berechnung erstellt um diesen Effekt zu bereinigen und kommen damit auf die unten dargestellten Verwertungsquoten. 

Lebensdauer von Fahrzeugen

Fast 60 Prozent aller verschrotteten Pkw in Deutschland setzen sich aus fünf Automarken zusammen 

Diese Marken machen 48 % der zugelassenen Kraftfahrzeuge auf Deutschlands Straßen aus. 

In Deutschland wird ein Pkw nach durchschnittlich 18 Jahren verschrottet. Allerdings gibt es hier deutliche Unterschiede bei den einzelnen Automarken. So ist die statistische Lebensdauer bei Volkswagen mit 26 Jahren weitaus höher als bei Modellen von Alfa RomeoLancia und Kia mit nur 14 Jahren. Deutlich ausdauernder als Pkw sind andere Arten von Kraftfahrzeugen wie Wohnwagen mit 33 Jahren, Motorräder und Roller mit 29 Jahren sowie Lkw mit 25 Jahren. 92 % aller verschrotteten Altfahrzeuge in Deutschland sind Pkw. Kein Kraftfahrzeugtyp wird in Deutschland häufiger verschrottet. 

Rechtliches


Bei illegal entsorgten Fahrzeugen ermitteln Behörden über die Fahrgestellnummer den letzten Halter

Schrottautos auf einer Schute auf dem Mittellandkanal in Wolfsburg, vor dem VW-Werk

Wird ein Autowrack widerrechtlich im öffentlichen Verkehrsraum abgestellt, wird der Halter ordnungsrechtlich belangt. Nach § 326 StGBstellt die illegale Altfahrzeugentsorgung einen Straftatbestand dar. Treten dabei umweltgefährdende Stoffe aus, können strafrechtlich relevante Fälle mit einer Geld- oder mit einer Freiheitsstrafe geahndet werden. Die ordnungswidrige Entsorgung eines Altautos kann dabei mit einem Bußgeld bis zu 50.000 EUR geahndet werden. Daher verlangt die Zulassungsstelle vom letzten Halter nach Abmeldung seines Fahrzeugs einen Entsorgungsnachweis. Diese wird vom zertifizierten Verwertungsbetrieb ausgestellt und dokumentiert die fachgerechte Entsorgung des Altfahrzeugs. Wenn dieser nicht vorgelegt werden kann, gehen Ordnungsämter von illegaler Entsorgung (z. B. am Straßenrand) oder von illegaler Mülllagerung (auch in privaten Garagen, auch bei längerfristigen Restaurierungsvorhaben) aus.

Bis Mitte 2008 wurde für ein komplettes Altauto bis zu 300 Euro von den Verwertern bezahlt; die Stahlwerke suchten auf den Märkten nach Schrott. Durch die Abwrackprämie des Konjunkturpaketes II wurden Altautobesitzern 2500 Euro bezahlt, sofern sie ihr Fahrzeug verschrotten ließen. In der Folge sank der Schrottpreis auf einen Tiefstand. Durch die große Nachfrage nach Stahlschrott in aufstrebenden Ländern wie zum Beispiel China hat sich der Preis für Stahlschrott wieder normalisiert.

Schrott-/Altfahrzeugexport

Altfahrzeuge werden nach der Basel Konvention und der Abfallverbringungsverordnung als gefährliche Abfälle eingestuft und dürfen nur in OECD-Länder exportiert werden. Dennoch gibt es immer wieder Berichte (zuletzt bei Frontal21  am 31. März 2015), dass nicht nur Gebrauchtfahrzeuge, sondern auch Altfahrzeuge aus Deutschland nach Afrika, Nahost und in östlich der EU gelegene Länder exportiert werden. Dort werden sie, obwohl sich sicherheitstechnisch und abgastechnisch nicht mehr den deutschen Anforderungen entsprechen oft noch lange Zeit gefahren. Viele Zielländer des Exportes von Gebraucht- und/oder Altfahrzeugen haben inzwischen Einschränkungen oder Verbote erlassen um den unkontrollierten Import von unsicheren und umweltschädlichen Fahrzeugen zu unterbinden.

Weblinks

 Commons: Autorecycling – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

 
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